Mittelalterwochenende und Stadtgründung Bochums

Verfasst am 8. Mai 2008 von

Am 07. und 08. Juni 2008 fand auf Burg Blankenstein zur Feier der Stadtgründung Bochums im Jahre 1321 ein Mittelalterwochenende statt. Die Projektgruppe Bochum 1388 lud Samstag zum Ritteressen und Sonntags zur Burgbelebung, hier der Erlebnisbericht eines Mitstreiters…

Wachmänner am Tore der Burg Blankenstein

Am Tage vor dem festlichen Akt der Stadtgründung reisten zwei Stadtsoldaten und eine Jungfer mit zwei schwer beladenen Streitrössern durch die Grafschaft Mark zur Burg Altena. Bei herrlichen Sonnenschein bestiegen die drei den ach so hohen Burgberg und kamen schnaufend und pfeifend an den Hofe der Grafen von Altena. Begrüßt wurden sie von drei Gauklern die fröhliche Trink- und Liebeslieder von sich gaben. Nachdem sich die Reisenden gestärkt hatten mit gefüllten Schafsdarm und edlem Senf in frisch gebackenem Brote und kühlem Wasser aus dem Burgbrunnen schlenderten Sie über den Markt, der an diesem Tage abgehalten wurde. Einer der Stadtsoldaten besorgte sich Schuhe für die Hände, auf das er in Zukunft immer an der Pforte der heimischen Stadt stehen mag und entscheiden soll wer hineinkommt und wer nicht.
Im Rittersaal der Burg bestaunten die drei die Stammbäume der Grafen von der Mark, Berg und Altena, um schließlich dann vom ehrenwerten Ritter Johannes von Weremichusen in Empfang genommen zu werden. Im Torturm der uneinnehmbaren Feste lagerten die Ritter, Knechte und Mägde der Freunde aus den Märkischen Gebieten und es gab ein fröhliches Wiedersehen.
Als dunkle Wolken drohten sattelten die drei ihre Schlachtrösser und reisten zum Stammsitz des Grafen Engelbert von der Mark, der Burg Blankenstein. Durch Stürme, Gewitter und Hagel schlugen sie sich durch die bewaldeten Hügel der Grafschaft, um wieder bei trockenem Wetter die Ankunft der Gäste auf Blankenstein vorzubereiten. Die heimische Feste wurde beflaggt und hergerichtet, und als sich der Rittersaal mit den Gästen füllte war der Rest der Stadtsoldaten ebenfalls eingetroffen um Ihrem Hauptmann einen würdevollen Einmarsch zu sichern.
Ein Mundschenk sorgte für entspannte Stimmung zu Tisch und erzählte über Tischriten und Gebräuche im hohen Mittelalter. Zwischen frischem Brot, Marktgemüse, Schweinshaxe, Schnaps und Käse erzählte der Mundschenk eine spannende Geschichte mit zu früh grollendem Donner, fiependen Schlachtrössern, nach Verführung schreienden Jungfern, lachenden Uhu´s, einem Magier der ein Ritter sein wollte und von einem Knappen, der förmlich fragte: „Mein König, wie kann ich ihnen helfen?“
Wohl genährt, gesättigt und vollgetrunken wankten die Gäste zu später Stund durch das nächtliche Blankenstein um die Heimreise anzutreten.
Am nächsten Morgen sammelte sich das Städtische Aufgebot am Zeughaus zum schnellen Frühstück um zum beladen der Kutschen. Mit Trommeln und Pfeifen fuhren die Recken wieder in die Stammburg Blankenstein um die letzten Vorbereitungen für den großen Tag zu treffen.
Das Lager wurde bereitet, das Essen gekocht, die Schwerter geschliffen. Am frühen Vormittag trafen Truppen aus dem bergischen Land, die „Wahre bergische Ritterschaft“ und aus dem Kurkölnischen „die Löwen der Schlacht“ auf der Burg ein. Deutschordenritter neben Templern, Männer aus dem hohen Norden, Pilger auf dem Weg nach Santiago de Compostela, Knechten, Knappen, Bauersfrauen, Mägden und Edeldamen fanden sich mit den Stadtsoldaten aus Bochum zusammen. Es wurde ausgiebig getafelt was das Herz begehrt. Ritter des deutschen Ordens bildeten unter den kritischen Blicken der übrigen Burggäste ihre Knappen im Schwertkampf aus. Lagerfeuer wurden entzündet und die Stunden des Tages vom Türmer und seines Gesellen ausgerufen. Auch wenn manche Sprüche unsinnig erschiehen, wusste jeder, welche Stunde geschlagen hat.
Nach langem warten traf auch endlich Graf Engelbert II. mit seinen Mannen auf der Burg ein. Nach einer feierlichen Prozession in den Burghof und nach einer kurzen Rast verlieh er dem Schultheiß die ersehnten Stadtrechte der Stadt Bochum. Er las die Urkunde vor, und so wusste jeder wie viel Strafe für welches Vergehen auf ihn wartete. Bald darauf zog er mit seinen engsten Beratern wieder von der Burg, dringende Geschäfte trieben in an seine heimische Kristallkugel auf Burg Wetter um die Schlacht in den fernen Klagenfurter Alpen zu verfolgen.
Ein Entspannter Nachmittag folgte, da alle vom Druck befreit wurden vor dem Auge des Grafen zu glänzen. Es wurde noch viel besprochen und Pläne geschmiedet für kommende Märkte und Burgtage im bergischen Land.
Als am späten Nachmittag die Flaggen eingeholt und die Kutschen wieder beladen wurden, die angereisten Gäste sich auf den beschwerlichen Heimweg machten und alle noch ausstehenden Steuern beglichen wurden, neigte sich ein tolles Wochenende dem Ende zu.

Vielen Dank an den Burgvogt Detlef Müller von der Burg Blankenstein für seine super Unterstützung!

anno Domini 2008     , ,


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